Der Hund wendet bei unangenehmen, stressigen Situationen verschiedene Bewältigungsstrategien an. Angriff ist eine davon. Fehlverhalten wie Aggression an der Leine kann aus verschiedenen Gründen heraus entstehen. Hier ein Auszug der häufigsten Ursachen:
- Zum einen kann es sein, dass der Hund Fehlverknüpfungen aufgebaut hat. Aversive Trainingsmethoden wie etwa der Leinenruck oder Würgehalsbänder fügen dem Hund Schmerzen zu. Werden diese bei z.B.: Hundebegegnungen angewandt, verbindet er den Schmerz mit der aktuellen Situation – mit dem anderen Hund, dem Ort und dem anwesenden Besitzer. Derartige Assoziationen können dazu führen, dass der Hund schon im Vorfeld aggressiv bei Hunde- oder Menschenbegegnungen reagiert. Aus der Erwartung heraus, in wenigen Momenten einen Schmerz zugefügt zu bekommen, kann der Hund als Verteidigungsstrategie zum „Gegenangriff“ übergehen.
- Eine zweite mögliche Ursache ist Frustration. Wurde ihm immer erlaubt, jeden Hund zu begrüßen, weil „er tut ja nichts und will ja nur spielen“? Mit der Zeit setzt er voraus, dies immer tun zu dürfen, sobald er einen Artgenossen erblickt. Wird es plötzlich „verboten“, weil der andere Besitzer eine Begrüßung nicht wünscht oder der andere Hund etwa nicht sozialisiert genug ist, versteht der eigene Hund das nicht. Kommt er nicht an sein gewünschtes Ziel (den anderen Hund), kann dies zu Aggressionen führen.
- Negative Vorerfahrungen. Ist der eigene Hund schon einmal von einem anderen gebissen und verletzt worden und zeigt bei Begegnungen ein aggressives Verhalten, kann man davon ausgehen, dass er von diesem Erlebnis traumatisiert ist.
- Wenn man als Hundebesitzer beim Erblicken eines anderen Hundes komplett nervös wird, Schweißausbrüche bekommt und die Nerven verliert, wie wird der Hund darauf reagieren? Richtig! Er wird genauso unruhig werden! Durch diese Stimmungsübertragung kann es passieren, dass die Begegnung purer Stress für den Hund bedeutet und ein Fehlverhalten schon vorprogrammiert ist.
- „Der Gehsteig gehört mir!“, ist die Devise vieler entgegenkommender Hundehalter. Von Ausweichen ist oft keine Spur zu sehen. Frontales Aufeinandertreffen mit zu wenig Abstand ist jedoch unter Hunden ein sehr unhöfliches Verhalten und bedeutet „übersetzt“: Attacke!
- Genetik und Charakter spielen darüber hinaus eine sehr große Rolle. Es ist möglich, dass ein Hund vielleicht nicht so sozialisiert ist, wie andere es gerne hätten. Darüber hinaus kann es sein, dass er von sich aus schon versucht, dem anderen Hund aus dem Weg zu gehen und beschwichtigt. Hat er dabei keine Chance, der Situation aus dem Weg zu gehen, baut sich schnell Spannung und Stress auf.
Was soll ich dagegen tun?
Die Lösung ist auf gewisse Weise komplett einfach zu beschreiben. Das Ziel ist dem Hund zu lernen, ein anderes Verhalten zu zeigen.
>>Einfach<< ist jedoch nicht gleichzusetzen mit >>leicht<<! Leinenaggression zu bewältigen erfordert viel Übung und Erfahrung. Zeigt dein Hund auffälliges Verhalten an der Leine, wende dich am besten an professionelle HundetrainerInnen!
Wir beraten und unterstützen dich gerne dabei, deinem Hund ein alternatives Verhalten beizubringen, damit Hundebegegnungen endlich stressfrei sind! Als erfahrene und kompetente Hundeschule begleiten wir dich und deinen Hund auf dem Weg zu einem entspannten Spaziergang!